Besichtigung Solarpark

Vor der Gemeinderatssitzung besuchten Bürgermeisterin Agnes Engelhardt und ihr Gemeinderat zusammen mit Main-Spessarts Landrätin Sabine Sitter den neu errichteten Solarpark. Bernd Büttner vom Vorhabensträger Main-Spessart-Solarprojekt GmbH aus Bessenbach, Franz-Josef-König von der örtlichen Energiegemeinschaft Grunddörfer sowie Weideschafhalter Bastian Dürr aus Esselbach informierten die Gäste.
Büttner erläuterte zunächst den bisherigen Werdegang des „Solarpark Bischbrunn“, wie er offiziell heißt. Seit der ersten Vorstellung der Idee im Gemeinderat im Dezember 2019 wurden viele Gespräche mit Grundstückseigentümern, Gemeinde und Behörden geführt. Er dankte allen Beteiligten für das konstruktive Miteinander. Zeit und Nerven hätte insbesondere die Kabeltrasse zur Stromeinspeisung ins nahe gelegene Esselbacher Industriegebiet Bärnroth gekostet, die wegen des nassen Sommers wochenlang unter Wasser stand. Da 2,7 der rund 10 Hektar Fläche im Landschaftsschutzgebiet lagen, musste diese Teilfläche mit Unterstützung des Landkreises herausgenommen werden. Hierfür dankte er Landrätin Sabine Sitter, auch in ihrer Funktion als Vorsitzende des Regionalen Planungsverbands Würzburg. Dies alles sei mittlerweile bewältigt, so dass er bis Mitte Oktober mit der Inbetriebnahme durch das Bayernwerk warte. Anfang des kommenden Jahres soll dann über die finanzielle Beteiligung der Bürgerschaft informiert werden. Dies war dem Gemeinderat ein großes Anliegen. Eine Beteiligung soll schon mit sehr kleinen Beträgen möglich sein, versicherte Büttner. Mit einigen Zahlenbeispielen verdeutlichte er den Besuchern die Anlage, die mit 26.000 Solarplatten eine Leistung von knapp 10 Mio. Kwh pro Jahr erbringt. Die Gemeinde erhalte damit nicht nur Gewerbesteuer, sondern es werde allein mit dem Solarpark dreimal mehr Strom erzeugt, als in Bischbrunn verbraucht wird.  In vier Trafostationen wird ie erzeugte Gleichspannung auf 20.000 Volt Wechselspannung transferiert und zum Einspeisepunkt des Bayernwerks geleitet. Mit der Photovoltaikanlage werde jährlich der Ausstoß von 6.500 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Das entspreche der Pflanzung von über 500.000 Buchen.
Die Energiegemeinschaft Grunddörfer unterstützte bei der Umsetzung. Vorsitzender Franz-Josef-König bezifferte die Gesamtenergiekosten der Haushalte in Bischbrunn und Esselbach auf rund 8 Mio. Euro im Jahr. Ziel sei es, mit dem Ausbau regenerativer Energie einen möglichst hohen Anteil davon vor Ort zu halten.
Bastian Dürr aus Esselbach beweidet mit seinen Schafen bereits die nahegelegene Esselbacher Deponie und hat etwa 60 seiner Heidschnucken und Moorschnucken seit kurzem auch im Solarpark Bischbrunn stehen. Da nur zwei Prozent der Fläche versiegelt sind, gibt es mehr als genug Aufwuchs. Er informierte über die positive Auswirkung der Weidehaltung auf den Artenschutz und die auf der Esselbacher Anlage bereits gut erkennbare neue Vielfalt von Pflanzen und Tieren.
Bürgermeisterin Agnes Engelhardt wusste von einer sehr positiven Resonanz in der örtlichen Bevölkerung. Dazu trage die geplante Bürgerbeteiligung ebenso bei wie die weitere landwirtschaftliche Nutzung der Fläche.
Viele Kommunen würden derzeit von großen Investoren hinsichtlich Photovoltaik-Freiflächen angesprochen berichtete Landrätin Sabine Sitter. Der Regionale Planungsverband  Würzburg, dem sie als Vorsitzende vorsteht, habe daher den Kommunen eine Planungshilfe an die Hand gegeben. Denn wichtig sei, dass man die Anlagen „nicht einfach in die Landschaft hinein klatschen“ dürfe, sondern dass diese nachhaltig eingebunden sein müssten in Natur und Landwirtschaft vor Ort und dass auch soziale Aspekte wie die Bürgerbeteiligung gewährleistet seien. Das alles sei beim Solarpark Bischbrunn in vorbildlicher Weise umgesetzt worden. 
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